Das ZDF zeigt das Ende des spannenden und aus deutscher Sicht überraschend erfolgreichen WM-Skispringens von Planica nicht mehr live im Fernsehen. Das sorgt für Unmut beim deutschen Verband und so manchem Fan. Das ZDF erklärt sich nach der vehementen Kritik.
Das vorzeitige Ende der ZDF-Skisprungübertragung von den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften am Samstagabend in Planica hat den Deutschen Skiverband verärgert. „Das ist von unseren Leuten als skandalös und sehr traurig und wütend aufgenommen worden. So etwas passiert nicht so oft, dass drei Leute Chancen auf die Medaillen haben – zwei haben es ja geschafft. Das verstehen wir alle nicht“, sagte Teammanager Horst Hüttel.
Dass der öffentlich-rechtliche Sender kurz vor der Medaillenentscheidung im Einzel am Samstag die TV-Übertragung abbrach und um 19 Uhr zu den „heute“-Nachrichten umschaltete, sorgte danach auch in den sozialen Medien bei einigen Fans für Unmut. Im Livestream des Senders im Internet waren die letzten Springer weiter zu sehen. „Definitiv ist das schon ein Stück weit eine mehr als ungute Situation“, sagte Hüttel. „Wir wollen ja unseren Sport gut nach außen verkaufen. Dann wünscht man sich auch ein gegenseitiges Commitment, das war in diesem Fall nicht gegeben.“
Zu der Programmkollision war es gekommen, weil es beim WM-Skispringen immer wieder wetterbedingte Verzögerungen gab. Durch das Umschalten auf die „heute“-Sendung konnten die laut AGF Videoforschung im Schnitt 3,185 Millionen Skisprung-Interessierten (Marktanteil: 19,4 Prozent) die letzten Teilnehmer von der Normalschanze nicht mehr live im ZDF-Fernsehen verfolgen. Sie verpassten somit die Sprünge von Andreas Wellinger zu WM-Silber und von Karl Geiger zu WM-Bronze. Sieger wurde der Pole Piotr Zyla.
Ein Twitter-User schrieb von einem „schlechten Witz“, ein weiterer meinte: „Mit dem Zweiten sieht man nichts.“ Außer dem ZDF übertrug auch der Spartensender Eurosport das Skispringen live im Fernsehen. Das ZDF erklärte die Situation noch einmal explizit. „Bevor das ZDF um 19 Uhr die heute-Nachrichten zeigte, wies der Reporter mehrfach darauf hin, dass alle Zuschauer*innen die Schlussphase im Livestream verfolgen können“, schrieb der Sender auf Twitter. Der Samstag sei „ganz im Zeichen des Wintersports“ gestanden, hieß es auf Anfrage in einem Statement.








