WM-Rekordtorschütze Just Fontaine ist tot

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Kein Fußballer trifft bei einer Weltmeisterschaft so oft wie er. 13 Tore werden wohl für immer unerreicht bleiben. Nun ist Frankreichs Ikone Just Fontaine mit 89 Jahren gestorben. Sein ehemaliger Klub Paris St. Germain trauert.

Die 13 steht in vielen Kulturkreisen für Unglück. Für Just Fontaine wurde sie hingegen zur Glückszahl – sie brachte ihm Ruhm für die Ewigkeit. Mit unglaublichen 13 Treffern bei der WM 1958 in Schweden schrieb der Franzose Geschichte, so häufig traf bis heute niemand mehr bei einer Endrunde. Nun ist Fontaine im Alter von 89 verstorben.

„Ein Denkmal des französischen Fußballs ist von uns gegangen“, schrieb Fontaines Ex-Klub Paris Saint-Germain bei Twitter: „Es ist ein trauriger Tag für alle Anhänger von Paris.“ Als Trainer hatte Fontaine PSG 1974 in die erste Liga geführt.

Als vor fast 65 Jahren in Schweden der Stern von Pelé aufging, ließ auch Fontaine die Fußballwelt staunen. Der 17-jährige Pelé läutete seine Karriere als Weltstar ein und bescherte Brasilien den ersten Weltmeistertitel. Doch sämtliche Torrekorde sprengte der unaufhaltsame Fontaine, der Frankreich erstmals in ein WM-Halbfinale führte.

Dabei war der Held gar nicht für das Aufgebot vorgesehen. Nur die Verletzung von Thadee Cisowski verhalf ihm zum Kaderplatz – ein Glück. Drei Tore gegen Paraguay (7:3) erzielte Fontaine, zwei gegen Jugoslawien (2:3), eins gegen Schottland (2:1), zwei gegen Nordirland (4:0), eins gegen Brasilien (2:5) und vier gegen Deutschland (6:3) im Spiel um Platz drei.

Rekord hätte höher ausfallen können

Verrückt, aber wahr: Seine Ausbeute hätte noch höher ausfallen können. „Wir hatten ja auch noch einen Elfmeter, aber die durfte nur Raymond Kopa schießen“, berichtete Fontaine einmal – und er wandte sich an seine potenziellen Nachfolger: „Es kann ja sein, dass irgendwann irgendwer meinen Rekord knackt. Nur: Niemand sollte vergessen, dass wir damals nur sechs Spiele hatten.“

Ganze 21-mal stürmte Fontaine für die Nationalmannschaft. Genug für 30 Treffer, fast die Hälfte davon bei jenem Turnier in Schweden. Vergleiche mit dem „Bomber der Nation“, Gerd Müller, der für 14 Treffer zwei Endrunden brauchte, kommentierte Fontaine so: „Ich war schneller als er, er hatte den besseren Torinstinkt.“

One-Hit-Wonder wegen Verletzungspech

Just – der Gerechte, so die wörtliche Übersetzung seines Vornamens – wurde am 18. August 1933 in Marokko, in Marrakesch, geboren, seinerzeit war das Land französisches Protektorat, wie Kolonien vornehm umschrieben wurden. Sein Vater sah ihn als Leichtathlet oder Basketballer, er selbst wollte mal Radrennfahrer werden. Über USM Casablanca ging es aber als Fußballer zu OGC Nizza. 1956 wechselte Fontaine zum damals legendären Verein Stade Reims, er stand 1959 im Finale des Europapokals der Landesmeister gegen Real Madrid (0:2).

Dass 1958 für ihn ein One-Hit-Wonder blieb, lag auch am Verletzungspech: Ein doppelter Beinbruch, seinerzeit ein ernstes medizinisches Problem für einen Profisportler, beendete quasi schon 1960 Fontaines Karriere, Comeback-Versuche blieben ungekrönt. Seine Profizeit währte nicht einmal ein Jahrzehnt.

Als Trainer – unter anderem des Nationalteams von Marokko und der Equipe Tricolore – blieb seine Bilanz eher bescheiden. Dank des Sommers 1958 ist Fontaine dennoch einer der Größten, die der französische Fußball jemals hervorgebracht hat.

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