Lauf des Wahnsinns toppt den Chiefs-Schock

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Welch ein Abenteuer in der Wüste Arizonas: Während Superstar-Quarterback Patrick Mahomes den Fans einen gehörigen Schrecken einjagt, dreht ein Neuzugang die Partie für die Kansas City Chiefs. Kadarius Toney stellt mit einem Lauf für die Ewigkeit die Weichen für den Sieg in einem der besten Super Bowls seit Langem.

Was ist passiert:

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Sport12.02.23

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Dass es historisch werden würde, war schon vorher klar. Zum ersten Mal in der NFL-Geschichte standen sich in Patrick Mahomes und Jalen Hurts zwei schwarze Quarterbacks im Super Bowl gegenüber. Hurts‘ Eagles gingen als knapper Favorit in die Partie, mit dem Spielmacher auf dem Feld hatte Philadelphia nur ein einziges Spiel im gesamten Jahr verloren. Die Kansas City Chiefs wollte dennoch niemand als wirklichen Underdog betrachten, weil MVP Mahomes als bester Quarterback der Welt gilt.

Und sie sollten Recht behalten. In einem spektakulären und knappen Spiel besiegten die Chiefs die Eagles mit 38:35. Einer der besten Super Bowls der vergangenen Jahre beschert Kansas City den dritten Titel insgesamt und den zweiten in vier Jahren. Super-Bowl-MVP Mahomes schraubt derweil fleißig weiter an seiner ganz eigenen Legendenbildung. Zwischendurch feuert noch kurz Popstar Rihanna ein Hit-Feuerwerk ab, das Seinesgleichen sucht, feiert dabei ihr Bühnencomeback nach fast sieben Jahren Abwesenheit und verkündet danach, dass sie schwanger ist. Gerüchte waren bereits während der Show aufgekommen. Was für ein Abenteuer in Arizona!

Wie maßlos war die NFL unterwegs?

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Sport13.02.2300:52 min

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Exzess. Protz. Entertainment. Das ist Super Bowl LVII, also die 57. Austragung. Auch in Phoenix zeigt die NFL, was sie in Sachen Show und Lautstärke draufhat. Im 2006 eröffneten State Farm Stadium finden 63.400 Menschen Platz, das äußere Design soll an zwei der bekanntesten Merkmale von Arizona erinnern: Fasskakteen und eine gewundene Schlange. Für den Super Bowl setzen die Organisatoren ein komplett neues Feld ein – eine Kreuzung aus Bermudagras und mehrjährigem Roggengras -, das vor mehr als einem Jahr zu wachsen begann.

Bereits Stunden vor dem Kick-Off drängen sich die Massen um die Arena auf den Fan-Festen. Viele sind einfach zum sogenannten „Tailgating“, der Feierei vor der Partie, erschienen. Im Durchschnitt kosten die Tickets für das Spiel 9000 US-Dollar, der zweithöchste Wert in der NFL-Geschichte. Auf der Wiederverkaufsbörse Stubhub gehen gute Plätze wenige Stunden vor der Partie für knapp 90.000 US-Dollar weg.

Szene des Spiels:

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Sport13.02.23

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Diese Szene ist zweigeteilt. Mit einem Auf und einem Ab. Nur mit entgegengesetzten Verläufen. Alles beginnt mit einer Schrecksekunde für alle, die es mit den Chiefs halten: Weniger als zwei Minuten vor der Halbzeit irrt Mahomes bei einem dritten Versuch lange hin und her, findet aber keine Anspielstation. Bei einem letzten Spurt tackelt T.J. Edwards den Quarterback an den Beinen. Mahomes geht hart zu Boden, bleibt kurz liegen – und humpelt anschließend vom Feld. Manch Herz in der Arena mag in diesem Moment so unrund schlagen wie der Spielmacher läuft. Im Takt zum Hinken quasi. Der Backup-Quarterback der Chiefs macht sich sofort an der Seitenlinie warm.

Mahomes, der eine schwere Knöchelverletzung erlitt im ersten Playoff-Spiel gegen die Jacksonville Jaguars, scheint erneut am rechten Fuß verletzt zu sein. Mit einem 14:24-Rückstand geht es in die Pause, auch das noch. Aber wir leben im 21. Jahrhundert, die Medizin ist weit fortgeschritten und auch so manches Schmerzmittelchen ist glücklicherweise schon entwickelt worden.

Und so kehrt Mahomes für den zweiten Teil der Szene des Spiels nach der Halbzeit zurück. Er startet erstmal mit drei Laufspielzügen. Ist der Knöchel doch kaputt? Die Antwort folgt prompt: Nein! Denn nun tanzt Mahomes auf einmal. Fast wie Rudi Nurejew in seinen besten Tagen flippt er von links nach rechts und wieder zurück. Mit einem finalen Spurt rast er zum wichtigen First Down in der Redzone. Isiah Pacheco läuft anschließend für das letzte Yard zu seinem ersten Super-Bowl-Touchdown, aber alle Chiefs-Fans atmen vor allem auf, weil klar ist: Ihr Quarterback kann auch diesmal die Verletzung schlucken und dem Humpel und Hinken trotzen. Kansas City ist wieder auf drei Punkte dran, Mahomes und Co. starten ein furioses Offensivspektakel – und der Rest ist Geschichte.

Spieler des Spiels:

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Wirtschaft12.02.2301:45 min

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Wer hier die nächste Ode an Mahomes erwartet, unterschätzt das fulminante Chiefs-Team an diesem Abend in der Wüste Arizonas. Herauszuheben ist aber vor allem ein gewisser Kadarius Toney. Noch nie gehört? Macht nichts, er wechselte auch erst während der Saison von den New York Giants zu Kansas City. Der 24-jährige Wide Receiver ist die ersten drei Viertel eher unauffällig, aber im finalen Durchgang legt er so richtig los.

Toney sorgt gleich für zwei der wichtigsten Spielzüge im vierten Viertel. Zunächst ist er es, der die erste Führung überhaupt an diesem Abend für die Chiefs herstellt. Mit einem Trickspielzug bedient Mahomes den an der rechten Außenlinie völlig blank gelassenen Receiver. Den Pass über fünf Yards fängt er locker zum 28:27.

Aber wer nun im direkten Gegenzug mit der Antwort von Hurts rechnet, hat weit gefehlt. Denn Toney setzt zum Wahnsinnslauf an, nachdem die Eagles punten müssen. Es ist eines dieser „Big Plays“, wie man in den USA sagt, die man in so einem großen Spiel benötigt, um sich die Krone aufzusetzen. Toney fängt den Punt in der eigenen Hälfte, rast erst nach links, wendet schon fast an der Auslinie abrupt – und spurtet quer über das gesamte Feld nach rechts. Dort kann er auf einmal nach vorne durchbrechen. Seine Mitspieler blocken ihm den Weg perfekt frei, Toney läuft 65 Yards bis fast in die Endzone. Wow. Mahomes erledigt den Rest mit einem kurzen Pass und die Chiefs bauen die Führung auf 35:27 aus, das Momentum ist jetzt klar bei Kansas City – und kurz darauf ist der Super Bowl gewonnen.

Eine ehrenvolle Erwähnung hat an dieser Stelle aber auch Jalen Hurts verdient. Der Quarterback der Philadelphia Eagles spielt mit seinen nur 24 Jahren einen unfassbar guten ersten Super Bowl. Mit mehreren tiefen und immer wieder unfassbar präzisen Würfen peitscht er sein Team ein ums andere Mal nach vorne und gleicht auch nach der Führung der Chiefs direkt wieder zum 35:35 aus. Unglaublich! Am Ende hat Hurts starke 304 Yards und einen Touchdown geworfen und ist für 70 Yards und ganze drei (!) Touchdowns gelaufen. Am Ende hat es nicht sein sollen für ihn, aber die Zukunft des Quarterbacks, der mit dem Super Bowl erst seine zweite Pleite im ganzen Jahr hinnehmen musste, ist groß.

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