Jürgen Klopp erlebt die schwerste Saison seiner so erfolgreichen Zeit beim FC Liverpool. Gegen Crystal Palace kommt das Team nach einer bitteren Champions-League-Demontage nur zu einem Remis. Klopp will die Enttäuschung nicht so recht akzeptieren.
Der FC Liverpool schafft es nicht, sich aus der Krise zu befreien – oder wenigstens kurzfristig in der heimischen Premier League für Hochgefühle nach einer bitteren Woche zu sorgen: Vier Tage nach dem bitteren 2:5 in der Champions League daheim an der Anfield Road gegen Real Madrid nach einer 2:0-Führung gelang der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp beim Tabellenzwölften Crystal Palace nicht mal ein Tor: Durch das 0:0 droht der Champions-League-Sieger von 2019 die erneute Qualifikation für die Königsklasse aus den Augen zu verlieren. Nach zuvor zwei Ligasiegen ist der Punkt in London etwas zu wenig, um die Aufholjagd auf die Champions-League-Plätze in Gang zu halten.
In einem Aluminiumfestival mit gleich drei Pfosten- oder Lattentreffern wäre ein Liverpooler Sieg nicht unverdient gewesen, zwingend war er in einer eher schwachen Partie allerdings nie. „Hätten wir es besser machen können?“, fragte Klopp in der Pressekonferenz. „Ja. Ich denke schon.“ In der Tabelle sind die Reds Siebter, der Abstand zu Platz vier und der damit garantierten Qualifikation für die Königsklasse beträgt sechs Punkte.
Und dann bemühte sich der Erfolgstrainer, der seine schwerste Saison in Liverpool erlebt, um eine Einordnung der Situation mit Blick auf den Rest der Runde: „Ich sehe auch in den Augen der Spieler, dass es so aussieht, als hätten wir das Spiel verloren – das haben wir nicht. Es ist so. Wir ärgern uns über viele Dinge, aber man kann nicht unter unserer eigenen erfolgreichen Geschichte leiden. Das wäre jetzt wirklich ein Witz.“
Klopp hatte mit seinem Team 2019 die Champions League gewonnen und dem Klub im Jahr darauf die lang ersehnte erste Meisterschaft seit 30 Jahren geschenkt. „Das wird nicht die Saison sein, die jeder in den Geschichtsbüchern sucht, wenn man diese Saison wieder und wieder und wieder sieht – es wird keine großen Filme darüber geben oder so etwas. Aber wir müssen sie trotzdem durchstehen und das werden wir auch.“
Haaland trifft, City bleibt dran
Der FC Arsenal hat derweil die Tabellenführung verteidigen können. Durch das 1:0 (0:0) bei Leicester City hat das Team von Trainer Mikel Arteta nach 24 Spielen 57 Punkte auf dem Konto. Titelverteidiger und Verfolger Manchester City folgt mit einem Rückstand von zwei Zählern bei einem Spiel mehr mit 55 Zählern. Die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola gewann – inklusive eines Tores von Erling Haaland – beim AFC Bournemouth souverän mit 4:1 (3:0). Der FC Liverpool leistete sich eine Nullnummer.
Nach einer größtenteils ereignislosen ersten Hälfte widerlegte Arsenal die zuletzt häufig gezeigte Schwäche, nicht effektiv genug vor dem gegnerischen Tor zu sein. Nach Zuspiel von Leandro Trossard schoss der brasilianische WM-Teilnehmer Gabriel Martinelli vor den Augen von Englands Nationaltrainer Gareth Southgate direkt nach Wiederanpfiff die 1:0-Führung heraus. Mit dem Treffer in der 46. Minute erhöhte Martinelli die Titelhoffnung der Gunners. Manchester City und der starke Kapitän Ilkay Gündogan hatten nach dem 1:1 am vergangenen Mittwoch bei RB Leipzig im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League keine Probleme mit dem Tabellenvorletzten aus Bournemouth.
Der ehemalige Dortmunder Haaland traf nach 15 Minuten zunächst die Latte, Argentiniens Weltmeister Julian Alvarez brachte danach den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Die Gäste drängten auf weitere Tore und wurden belohnt: Haaland mit seinem 27. Liga-Saisontreffer (29. Minute), Phil Foden (45.) und Chris Mepham (51./Eigentor) erhöhten auf 4:0. Jefferson Lerma verkürzte auf 1:4 (83.).








