Ex-Profis rechnen nach Ausraster mit Nagelsmann ab

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Für Julian Nagelsmann endet der 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga in einem Desaster. Sein Ausraster gegen Schiedsrichter Tobias Welz sorgt für heftige Kritik. Mehrere Ex-Profis rügen den Trainer des FC Bayern – Lothar Matthäus prognostiziert sogar Strafen vom Klub und vom DFB.

Dieser 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga dürfte Julian Nagelsmann noch länger beschäftigten. Zu heftig war sein Ausraster nach der 2:3-Niederlage seines FC Bayern bei Borussia Mönchengladbach. Die Kritik an seinem Verhalten gegenüber dem Schiedsrichter-Gespann um Tobias Welz nach der umstrittenen Roten Karte gegen Dayot Upamecano bereits in der achten Spielminute ist immens.

Nagelsmann war nach dem Schlusspfiff aufgebracht in die Schiedsrichter-Kabine gestürmt, davor und danach hatte er laut hörbar gegen die Unparteiischen geflucht. Im Interview von ZDF und Sport1 darauf angesprochen, dass er „weichgespültes Pack“ gesagt haben soll, sagte Nagelsmann: „Ja, aber damit meine ich ja nicht immer die Schiedsrichter.“

„Dann muss er in die vierte Liga“

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Fußball18.02.23

Nach Bayern-Pleite in GladbachNagelsmann rastet völlig aus und beschimpft Schiris als „Pack“

Für seine Wortwahl kassierte er eine heftige Rüge von Ex-Profi Dietmar Hamann: „Im Eifer des Gefechts rutschen schon einmal Sachen raus. Nur, er weiß natürlich, dass er auf dem Titelblatt landet, auch wenn er sagt, bitte nicht auf die Goldwaage legen. Er ist aber Trainer von Bayern München“, sagte dieser und: „Wenn er nicht will, dass seine Worte auf die Goldwaage gelegt werden, dann muss er in dritte Liga, vierte Liga, da interessiert keinen, was er erzählt. Dieser Verantwortung muss er sich bewusst sein. Er hat schon einen reuigen Eindruck gemacht, dass es ihm leidtut. In Zukunft muss er sich da besser im Griff haben.“

Auch Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hat den Bayern-Trainer gemaßregelt – und erwartet weitere Konsequenzen. „Die Wortwahl ist weit daneben getroffen. Das wird auch ganz sicher ein Nachspiel haben beim DFB-Sportgericht, solche Ausdrücke zu verwenden“, sagte der frühere Münchner Profi bei Sky. Die „Bild“-Zeitung berichtet ebenso, dass Nagelsmann eine Ermittlung durch den DFB-Kontrollausschuss droht. Es sei allerdings davon auszugehen, dass er mit einer Geldstrafe davonkomme und keine Spielstrafe erhält – auch, weil er sich bereits für seine Wortwahl entschuldigt hat. „Da bin ich leider eindeutig zu weit gegangen“, twitterte der 35-Jährige.

Gibt es Konsequenzen vom FC Bayern?

Matthäus betonte: „Dass er enttäuscht ist – ja! Dass er unter Druck steht – ja! Aber trotzdem erwarte ich nicht nur von einem Bayern-München-Trainer, sondern generell von den Verantwortlichen, die an der Linie stehen, dass sie eine richtige Wortwahl treffen, beziehungsweise dass sie sich da unter Kontrolle haben.“ Mit der Entschuldigung ist es laut dem Rekord-Nationalspieler nicht getan. „Jetzt nur Schwamm drüber – damit ist die Sache nicht bereinigt“, sagte der 61-Jährige: „Es ist ein Thema, dass die nächsten Tage die Schlagzeilen füllen wird. Deswegen glaube ich, dass nicht nur der DFB, sondern auch der FC Bayern seinen Angestellten zum Rapport ruft.“

Allerdings reagierte Sportvorstand Hasan Salihamidzic unmittelbar nach dem Spiel zurückhaltend, eigenen Angaben zufolge hatte er noch keine konkrete Kenntnis davon, „was der Trainer gesagt hat“. Allerdings sei es verständlich, dass Nagelsmann angesichts der Entscheidung emotional reagiert habe, sagte Salihamidzic: „Ich glaube, das muss man ihm jetzt zugestehen.“

Auch Trainerkollege Daniel Farke zeigte Verständnis: „Also ich habe seinen Ausraster selbst gar nicht mitbekommen, deswegen kann ich das nicht kommentieren“, sagte der Gladbach-Coach bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Aber ich habe Verständnis für Emotionen von Trainerkollegen. Mir ging es beim letzten Spiel (Hertha BSC, Anm. d. Red.) ähnlich. Deswegen kann ich das zu einhundert Prozent nachvollziehen, dass man emotional ist.“

Pléa verteidigt seinen Fall

Upamecano war nach einem Zweikampf mit seinem Gegenspieler Alassane Pléa vom Platz gestellt worden. Der Gladbacher war schneller als Upamecano, nach Kontakt von Upamecano an der Schulter seines Landsmannes kurz vor dem Strafraum kam dieser zu Fall. Welz entschied auf Notbremse und gab glatt Rot. Eine strittige Entscheidung – für Schiedsrichter-Experte Alex Feuerherdt von „Collinas Erben“ zu hart: „Der Impuls gegen die Schulter von Pléa ist gering, dass er Pléa entscheidend aus dem Tritt bringt, sehr zweifelhaft. Diesen Kontakt als Stoßen oder Halten zu bewerten, ist sehr hart, zu hart, auch wenn Pléa mit einigem Tempo unterwegs ist. Dass er ins Straucheln kommt und mit Verzögerung fällt, ist auch angesichts seiner Robustheit fragwürdig. Weiterspielen wäre die beste Entscheidung.“

Der vermeintlich Gefoulte sah das bei Sport1 anders: „Er hat mich im vollen Lauf leicht an der Schulter berührt. Dadurch bin ich zum Fallen gekommen. Warum sollte ich mich fallen lassen? Ich wäre sonst mit dem Ball frei vorm Tor gewesen.“ Zwar könne er die Aufregung bei den Bayern verstehen. Pléa betonte aber auch: „Dayot war nun mal letzter Mann.“

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