Marcel Sabitzer wechselt im Winter vorerst auf Leihbasis vom FC Bayern zu Manchester United in die Premier League. Dort findet der Österreicher schnell seinen Platz in der Mannschaft. In seinem vierten Ligaspiel produziert er aber vor allem Diskussionsstoff.
Bayern Münchens Leihgabe Marcel Sabitzer hat in der englischen Premier League mit einem rüden Foul die Gemüter erhitzt. Beim 3:0 von Manchester United gegen Leicester City traf der österreichische Nationalspieler seinen Gegenspieler Wout Faes in der ersten Halbzeit mit gestrecktem Bein und offener Sohle am Knie, weil er beim Zweikampf kein gutes Timing hatte. Der Belgier Faes konnte weiterspielen.
Leicesters Trainer Brendan Rodgers regte sich hinterher mächtig auf, weil Sabitzer für die Aktion nicht einmal die Gelbe Karte gesehen und sich auch der Videoschiedsrichter nicht eingeschaltet hatte. Das sei „unglaublich“, meinte Rodgers, Sabitzer hätte „durchgezogen“ und sei mit „gestrecktem Bein direkt auf das Knie“ gegangen. „Wie das kein Platzverweis sein kann, werde ich nie verstehen.“
Der frühere Premier-League-Profi Graeme Souness unterstellte Sabitzer gar, er habe das Risiko einer Verletzung seines Gegenspielers in Kauf genommen. „Fragen Sie irgendeinen Profifußballer, er hat sich auf die Seite gedreht, das ist ein klassischer Fall, dass man sich selbst in die Lage versetzt, jemanden zu verletzen“, sagte der Sky-Experte: „Wenn das kein gefährliches Spiel ist, was dann?“ Anstatt früh vom Schiedsrichter vom Platz geschickt zu werden, durfte der Österreicher seinen Arbeitstag nach 80 Minuten auf Geheiß von Trainer Erik ten Hag beenden.
„Fand nicht, dass das Rot war“
Der Grund für das Ausbleiben einer Roten Karte lag offenbar darin, dass Sabitzers Foulspiel nicht genügend Schwung oder Kraft hatte, um einen Platzverweis zweifelsfrei zu rechtfertigen. United-Legende Gary Neville jedenfalls war mit der Entscheidung einverstanden: „Ich fand nicht, dass es Rot war. Ich fand, dass er sich sehr schnell zurückgezogen hat und nicht mit der nötigen Wucht durchgegangen ist.“
Sabitzer war im Winter vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München auf Leihbasis zum englischen Rekordmeister gewechselt. Auch begünstigt durch eine Sperre von Casemiro fand der Österreicher schnell seinen Platz in der Mannschaft von Trainer Erik ten Hag. Weil der ehemalige Star von Real Madrid bei Sabitzers Debüt gegen Crystal Palace einen Gegenspieler würgte und in der Folge für drei Spiele gesperrt wurde, wurde Sabitzer nach seinem ersten Kurzeinsatz sofort zur Stammkraft im Mittelfeld von Manchester United.








